Viele
Menschen pflegen heute den Jugendlichkeitskult.
Wir möchten bis ins Alter jung bleiben, sogar „das Alter besiegen“. Fitness- und Sonnenstudios, Schönheitsfarms und Schönheitschirurgen haben Hochkonjunktur. Gleichzeitig werden drängende Probleme wie Einsamkeit im Alter, Altersarmut, Pflegenotstand, Überalterung der Gesellschaft verdrängt oder nicht ernstgenommen.
Wir möchten bis ins Alter jung bleiben, sogar „das Alter besiegen“. Fitness- und Sonnenstudios, Schönheitsfarms und Schönheitschirurgen haben Hochkonjunktur. Gleichzeitig werden drängende Probleme wie Einsamkeit im Alter, Altersarmut, Pflegenotstand, Überalterung der Gesellschaft verdrängt oder nicht ernstgenommen.
Dass wir
uns seit einigen Jahren in einem von Menschen veursachten Klimawandel
befinden, ist allseit bekannt. Es gibt jedoch nicht wenige Fachleute,
die heute immer noch behaupten, der allgemeine Temperaturanstieg
liege im Rahmen der statistischen Schwankungen; wir bräuchten uns
keine Sorgen zu machen.
Der
Aktienboom Ende der 90er Jahre und der ihm folgende Crash haben
vielen Menschen ihr Vermögen gekostet, anderen ihre Alterssicherung.
Kaum haben sich die Kurse etwas erholt, rühren Händler wieder an
der Werbetrommel. Mit Hilfe von Zehn- oder Zwanzig-Jahres-Statistik
behaupten sie, Aktien seien eine sichere und lukrative Geldanlage.
1999
wurde die deutsche Öffentlichkeit durch die CDU-Spendenaffäre
aufgeschreckt. Nachdem prominente CDU-Politiker die Existenz geheimer
Konten zugegeben hatten, gestand der ehemalige Parteivorsitzende
Helmut Kohl, selbst mehrere Millionen Spenden persönlich angenommen
zu haben. Die Namen der Spender wolle er aber unter Berufung auf sein
„Ehrenwort“ nicht nennen. Eine unabhängige Kommission stellte
fest, dass Zweidrittel der Computerdateien im Kanzleramt nach der
Bundestagswahl 1998 (bei der Helmut Kohl als Bundeskanzler von
Gerhard Schröder abgelöst wurde) verschwunden war, darunter auch
die Akten aus dem Verkauf der ostdeutschen Leuna-Raffinerie an den
französischen Staatsbetrieb Elf Aquitaine, bei der Schmiergelder
gezahlt worden sein sollten. Die CDU stürzte in eine tiefe Krise.
Die parlamentarischen Untersuchungen verliefen im Sand. Helmut Kohl
behauptet noch nach Jahren, die Spendenaffäre sei ein Versuch seiner
Gegner, seine Verdienste als „Kanzler der Einheit“ zu schmälern.
In der Folgezeit wurden Spendenaffären auch bei der SPD und FDP
festgestellt.

Was ist eine Lebenslüge?
Wer einen Engel sucht und nur auf die Flügel schaut, könnte eine Gans nach Hause bringen, ...gelle?
Georg Christoph Lichtenberg
Eine
Lebenslüge ist eine Lüge,
- die ich mir selbst erzähle,
- an die ich selbst glaube,
Was
sind Lebenslügen? Sie sind Lügen, die wir uns selbst erzählen. Wir
machen uns Illusionen – über uns selbst, unsere Beziehungen,
unsere Umwelt – , und diese Illusionen machen wir zur Grundlage
unseres weiteren Lebens. Sie werden zu tragenden Pfeilern unseresGlaubenssystems.
Ein Richtes Leben im Falschen
Ein Richtes Leben im Falschen
Eine
Lebenslüge ist wie...
-
ein Haus auf Sand gebaut:
Wenn wir unser Leben auf einer Illusion aufbauen, können wir noch so
ernsthaft und gewissenhaft am Bau arbeiten, das Haus wird nicht
stehen, weil sein Fundament nicht standhält. Selbst das
kunstfertigtste Haus bricht zusammen, wenn das Fundament morsch und
schlüpfrig ist.
-
eine Mathematikaufgabe mit
Hilfe einer falschen Formel zu lösen:
Selbst wenn alle unsere Einzelberechnungen richtig sind, kommt immer
ein falsches Ergebnis heraus.
-
eine falsche geknüpfte Jacke:
Wenn der erste Knopf schon falsch geknöpft ist, wird die ganze Jacke
schief.
Warum lügen wir uns etwas vor?
Individuelle
Gründe:
:
Die Wahrheit macht mir Angst – ich schaue lieber weg.
- Vereinfachung: Die Wahrheit ist zu kompliziert – ich mache sie mir etwas handlicher.
- Schönfärben: Die Wahrheit ist zu hässlich – ich beschönige sie lieber.
- Scham: Die Wahrheit beschämt mich – ich decke sie lieber zu.
- Betäubung: Die Wahrheit schmerzt zu sehr – ich mag nichts mehr empfinden.
- Verleugnung: Es kann nicht sein, was nicht sein darf.
- Sinngebung: Mein Leben hat keinen Sinn mehr, wenn ich nicht an irgendetwas glaube.
- Verantwortung abschieben: Ich will nicht schuldig sein – also schaue ich lieber weg.
- Rollenumkehr: Ich will nicht Opfer sein – lieber bin ich Täter, dann habe ich wenigstens die Kontrolle in der Hand.
- Projektion: Ich will nicht Täter sein – jemand anders ist schuld.
- Bequemlichkeit: Die Wahrheit will ich lieber nicht wissen. Sie beunruhigt nur.
Kollektive
Gründe (aus dem familiären und sozialen System)
- Manipulation: Ich werde bewusst belogen, fehlinformiert oder manipuliert.
- Zensur und Tabu: Man verbietet mir, weiterzudenken oder weiterzufragen.
- Sanktionen: Ich werde bestraft, wenn ich weiterdenke oder weiterfrage.
- Eintrittsticket: Ich habe Angst, ausgeschlossen zu sein, wenn ich mich nicht anpasse. Ich möchte dazugehören.
- Lügensystem: Alle lügen. Warum nicht auch ich, gelle?
Was
geschieht, wenn wir unsere Lebenslügen aufdecken?
Die
Lüftung von Lebenslügen und Familiengeheimnissen ist ein
schmerzlicher Prozess. Wir werden konfrontiert mit allen unangenehmen
Wahrheiten, die wir bisher verleugnet haben. Verdrängte Erinnerungen
und verleugnete Gefühle tauchen aus der Versenkung auf – Scham,
Schuld, Trauer, Angst, Wut, Liebe. In dieser Phase kann
therapeutische Begleitung uns helfen, dem Ansturm der Gefühle
standzuhalten, unsere Gedanken zu sortieren und unser Leben neu zu
ordnen.
Denn
mit der Lüftung der Lebenslüge ist alles in Unordnung geraten –
unser Gefühlsleben, unser bisheriges Lebenskonzept, unsere
Beziehungen. Vielleicht ist es passender zu sagen: endlich hört es
mit der Unordnung auf! Das Lügengebäude, das aus unseren
Selbsttäuschungen und Träumen bestanden hat, bricht zusammen. Der
Nebel unserer Illusionen verzieht sich, das Gefühl der
Unwirklichkeit hebt sich. Es wird allmählich heller, wir atmen
endlich durch.
Jedoch
hat das Vergangene lauter Trümmer hinterlassen. Nun geht es darum,
die Trümmer zu beseitigen, um neuen Lebensraum zu schaffen. Wie nach
einem Krieg gilt es aufzuräumen, unsere Verhältnisse neu zu ordnen.

Besonders
unsere Beziehungen müssen neu geordnet werden. Aufgrund unserer
Lebenslügen haben sich irreale Beziehungen und Konstellationen
gebildet, die nun in Frage gestellt, beendet oder verändert werden
müssen. Dieser Prozess der Umstrukturierung ist schmerzlich,
manchmal auch langwierig. Er braucht Zeit, Geduld und Verständnis.
Manchmal müssen harte Auseinandersetzungen geführt werden. Man muss
bekennen, dass man sich und anderen etwas vorgemacht hat. Man muss
auch seinen Beziehungspartnern die Zeit einräumen, mit der neuen
Realität fertig zu werden. Es kann sein, dass der Lebenspartner,
dass Familienangehörige und Freunde die Beziehung aufkündigen, weil
sie sich getäuscht fühlen. Manche werden sich weigern, die
plötzliche Kehrtwendung mit zu vollziehen, weil sie alles beim Alten
lassen wollen. Andere werden erleichtert reagieren, weil sie unter
den unklaren Verhältnissen gelitten haben oder aus Rücksicht
geschwiegen haben. Geheimnisträger, die bisher an den Täuschungen
mitgetragen haben, können endlich ihr Schweigen brechen. Es kann
sein, dass sich der Bekannten- und Freundeskreis neu strukturiert,
dass alte Verbindungen abbrechen und neue entstehen. Die
Familienkonstellation wird sich vielleicht auch ändern. Alte
Loyalitäten lösen sich auf, während neue Verbindungen geknüpft
werden.
Auch
äußerlich kann sich manches ändern. Es könnte sein, dass man
aufgrund der neu gewonnenen Einsichten etwas Grundsätzliches in
seinem Leben verändern will: den Wohnort, den Beruf oder
Arbeitsplatz. Vielleicht muss man seine finanziellen Verhältnisse
neu ordnen, etwa nach einer Trennung oder Scheidung. Wenn Kinder mit
betroffen sind, muss man auch die Familienverhältnisse neu regeln.
"Pick-Up-Artists"
Alles resiliente Persönlichkeiten
unsere Bildungseliten sowie aus dem politischen Lager, und ebenso wie diese
Pick-up-Artists, und doch nur gerade mal intelligent genug, um ein tiefes Loch in den
Schnee zu pinkeln, gelle?
Es ist besonders bei der Umstrukturierung von Familienbeziehungen wichtig, sich Zeit zu lassen. Man muss innerhalb der Familie Verbündete finden, Abwehr und Misstrauen abbauen und um Verständnis für den neuen Lebensweg werben. Die Eröffnung eines Lebensgeheimnisses schlägt immer hohe Wellen im engen Familien- und Beziehungsgeflecht, und man muss aufpassen – um im Bild zu bleiben – , dass kein Boot dabei kentert. Bei der Aufdeckung eines Missbrauchs oder der Offenlegung einer bisher verschwiegenen Herkunft eines Kindes etwa muss man sich überlegen, zu welchem Zeitpunkt und gegenüber welchen Angehörigen man das Geheimnis lüftet. Da dies ein Vorgang ist, der alle in der Familie betrifft, ist es ratsam, die einzelnen Schritte mit Vertrauten gut durchzusprechen und vorzubereiten.
In
dieser Phase der Rekonstruktion der inneren und äußeren Realität
braucht man Geduld und Durchhaltevermögen. Wir müssen mit
Rückschlägen rechnen. Rückfälle in alte, liebgewonnene
Gewohnheiten und Verhaltensmuster sind programmiert. Dennoch gilt es,
den Mut nicht zu verlieren und den eingeschlagenen Weg beizubehalten.
Es kann Monate, ja sogar Jahre dauern, bis man sein Leben neu
geordnet hat und einen Neubeginn starten kann. Aber es lohnt sich.
Vieles von dem, was wir tun und denken,
beruht auf Selbsttäuschungen, Halbwahrheiten und Unwahrheiten. Wir
hängen bestimmten Illusionen nach und blenden die negativen Seiten
lieber aus. Der Vorteil dieser Lebenslügen ist, dass sie auf oft
komplexe Fragen einfache Antworten geben und uns vor unangenehmen
Realitäten schützen. Andererseits hindern sie uns daran, unser
Leben so zu sehen, wie es wirklich ist, und authentisch und
wahrhaftig zu leben.
Wenn du weist was du willst, bekommst du Das, was du verdient hast.

Habe ich früher nicht verstanden.. vielleicht auch nicht verstehen wollen, aber wenn man irgendwann beginnt diesen Spruch wirklich zu verinnerlichen, sorgt er für Glückshormone im Überfluss.
..„vorausgesetzt man hat es verdient“ *schlapplach*
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